In der aktuellen Junikolumne möchten wir gleich drei Schicksale der Journalisten Mohammed Hamdan, Ali Dab Dab und Basma Faraj vorstellen, die wir dieses Mal auch direkt unterstützen konnten.
Archiv des Autors: Annina Hofferberth
Unsere Kolumne: Katja Behrens
Wer unseren persönlichen Nachruf auf Katja Behrens in der Mai-Kolumne im Gießener Anzeiger nachlesen möchte, findet sie hier.
Prozess gegen Meşale Tolu geht weiter
Gestern ist der Prozess in Istanbul gegen die deutsche Journalistin Meşale Tolu weitergegangen. Der Vorwurf gegen die Journalistin kurdischer Herkunft: “Terrorpropaganda” und “Mitgliedschaft in einer Terrororganisation”. Sie ist nur eine von mehr als 200 Medienschaffenden, die in den letzten viereinhalb Jahren wegen ihrer Arbeit in türkischen Gefängnissen saßen. Reporter ohne Grenzen fordert, Tolu endlich freizusprechen.
Lina Attalah wird PEN-Ehrenmitglied
Das deutsche PEN-Zentrum ernennt die Journalistin Lina Attalah zum Ehrenmitglied! Attalah ist eine der wichtigsten kritischen Stimmen in der ägyptischen Medienlandschaft; sie war bereits wiederholt von Repressalien bedroht.
Unsere Kolumne: Arabischer Winter folgt Arabischem Frühling
In diesem Monat stellt in unserer Kolumne im Gießener Anzeiger Dennis den ägyptischen Blogger, Aktivisten und Schriftsteller Alaa Abd el-Fattah vor. Der Artikel findet sich hier.
Russischer Journalist bei Studioaufnahme verprügelt
Der russische Journalist Ruslan Totrov war am 21. Januar im Studio, um einen Videoblog aufzunehmen. Da drangen zwei Männer ein und verprügelten ihn. Sie drohten ihm mit Mord, sollte er nicht mit seiner Berichterstattung stoppen. Die Angreifer identifizierte Totrov als Mitglied des regionalen Verteidigungsministeriums und einem Vertrauten des Präsidenten der Region. Das Committee to Protect Journalists fordert die Aufklärung des Falls und bietet weitere Informationen.
Can Dündar zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt
2015 veröffentlichte Can Dündar Geheiminformationen zu Waffenlieferungen der Regierung an Rebellen in Syrien. 2016 musste Dündar nach Deutschland fliehen. Nun ist er in der Türkei zu mehr als 27 Jahren Haft wegen Spionage und Terrorunterstützung verurteilt worden, wie Zeit online berichtet.
Tansanischer Journalist seit 3 Jahren vermisst
Seit mehr als drei Jahren wird Azory Gwanda vermisst, der als Journalist in Tansania arbeitete und unaufgeklärten Mordfällen in seiner Gemeinde nachging. Eine echte Untersuchung zu seinem Verschwinden wurde nicht eingeleitet. Unter #WhereIsAzory fordert das Committee to Protect Journalists endlich Aufklärung.
Der Kampf gegen die Desinformation durch die russische Regierung
Vladimir Sevrinovsky bereiste als unabhängiger Journalist alle 85 Regionen Russlands und berichtet über soziale und kulturelle Missstände Russlands, zuletzt über die Pandemie im Land. Während er dabei noch relativ frei arbeiten konnte, war das bei seinen Kollegen nicht der Fall. Von diesen Schwierigkeiten und seiner Arbeit erzählt er in einem Interview mit dem Committee to Protect Journalists.
Einsatz für LGBTQI-Rechte – August-Kolumne im Gießener Anzeiger

Künstlerin Julia Tsvetkova ist auf dem Bildschirm eines Laptops während des Video-Chats mit dem dpa-Korrespondenten zu sehen. Foto: dpa
Sich für LGBTQI-Rechte einzusetzen, ist für den russischen Staat gleichzusetzen mit der Propagierung von Homosexualität. Deswegen drohen der russischen Aktivistin Yulia Tsvetkova nun mehrere Jahre Haft. Mit der heute erschienenen Kolumne möchten wir auf ihren Fall aufmerksam machen.
Sorge um Narges Mohammadis Gesundheit vertieft sich
16 Jahre soll die iranische Schriftstellerin und Journalistin Narges Mohammadi wegen ihrer Tätigkeit als Menschenrechtsaktivistin absitzen. Schon im Vorfeld war sie gesundheitlich angeschlagen (wir berichteten schon vor zweieinhalb Jahren über ihren Fall). Nun hat sie sich auch noch mit COVID 19 angesteckt, was ihre Lage noch gefährlicher macht. Deswegen fordert PEN International ihre sofortige Freilassung. Mehr Infos zu ihrem Fall und Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, finden sich hier.
Schreiben als Ausbruch aus dem Gefängnis
Eine eigene Form des Ausbruchs nutzt der türkische Autor Ahmet Altan, der im Zuge des türkischen Putschversuchs inhaftiert wurde: Während seiner Haft schrieb er eine Reihe von Essays mit dem Titel „I will Never See the World Again“, die er durch seine Anwälte aus dem Gefängnis schmuggeln ließ. Letztes Jahr erhielt er dafür den 50.000 Pfund dotierten Baillie Gifford Preis. Gerade schreibt er an einem Roman mit dem Titel „Lady Life“. The Observer berichtet ausführlich über sein Schicksal.
Fünf Journalisten aus türkischer Haft entlassen
Als Unterstützer von Terrorgruppen waren fünf Journalisten der Tageszeitung „Cumhuriyet“ letztes Jahr festgenommen und verurteilt worden. Der Vowurf: Sie hätten den im Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen unterstützt, der angeblich hinter dem Putschversuch gegen Erdogan stehen sollte. Nun sind Musa Kart, Guray Oz, Onder Celik, Mustafa Kemal Gungor und Hakan Kara endlich wieder frei. Eine Ausreisesperre besteht jedoch noch, sodass sie das Land vorerst nicht verlassen dürfen. Mehr Infos gibt es beim Spiegel.
Oleg Senzow nach einem Jahr Haft frei
Wir freuen uns unglaublich: Oleg Senzow ist frei! Im Rahmen eines Gefangenenaustausches zwischen Russland und der Ukraine ist er nach mehr als einem Jahr Haft frei gekommen. Zuletzt berichteten wir im Rahmen unserer Kolumne über das kürzlich erschienene Buch „Leben.Geschichten“ des ukrainischen Regisseurs und Autors. Mehr Informationen gibt es bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Ugandische Schriftstellerin zu 18 Monaten Haft verurteilt
Anfang August wurde die ugandische Schriftstellerin Stella Nyanzi zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Grund: Online-Belästigung, denn auf Facebook kritisierte sie den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni. Der PEN ist davon überzeugt, dass sie nur verhaftet wurde, weil sie das Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen habe. Dr. Danson Kahyana, Präsident des ugandischen PEN, befürchtet, dass Leute jetzt davor zurückschrecken werden, ihre Meinung online auszudrücken. Mehr Infos finden sich hier.