Reporter ohne Grenzen haben soeben ihre Jahresbilanz der Pressefreiheit 2019 veröffentlicht. Die Zahl der Inhaftierungen soll um zwölf Prozent gestiegen sein. Insgesamt leben 389 journalistisch Tätige aufgrund ihrer Arbeit im Gefängnis. Die Zahl der getöteten und Vermissten ist wiederum etwas gesunken. Dennoch sei erwähnenswert dass nur eine geringe Zahl von ihnen in Kriegsgebieten starben. Den vollen Bericht gibt es hier.
Archiv des Autors: Martin
Internetzensur in Russland beeinträchtigt freien Journalismus
Laut Reporter ohne Grenzen findet im russischen Internet eine zunehmende Massenüberwachung statt. Dies behindere die Meinungsfreiheit von Journalisten und anderen Nutzern gleichermassen. Zudem bestehe hierbei ein Eingriff in die Privatsphäre. Der russische Journalist Roman Dobrochotow hat um dies zu umgehen seine Seite “The Insider Russia” im Ausland registriert.
Mehr zur Zensur hier.
Freispruch in der Türkei
Reporter ohne Grenzen berichtet dass am 17. Juli der Türkei Korrespondent Erol Önderoglu wie auch seine Mitangeklagten Sebnem Korur Fincanci und Ahmet Nesin freigesprochen wurden. Die NGO zeigt sich erleichtert über diese Entwicklung, kritisieren aber dass die Presseschaffenden über drei Jahre hinweg stetig zu Verhandlungen anreisen mussten und fordern dass die letzen bestehenden Anklagen gegen Erol Önderoglu fallen gelassen werden. Es wurde gegen alle drei der Vorwurf erhoben dass sie sich an Terrorpropaganda beteilgten. Den Bericht findet ihr hier.
Reporter ohne Grenzen kritisiert anhaltende Journalistenverfolgung in der Türkei
In der Türkei werden konstant Journalisten wegen der Ausführung ihrer Arbeit verfolgt. Es soll laut Reporter ohne Grenzen wiederkehrend der Vorwurf der terroristischen Vereinigung als Grund der Inhaftierung angeführt werden. Diese Woche stehen eine Reihe an Journalisten in Istanbul vor Gericht, unter anderem auch Erol Önderoglu. Der Türkeikorrespondent von Reporter ohne Grenzen wurde am 20. Juni festgenommen weil er an einer Solidaritätsaktion für die pro-kurdische Zeitung Özgür Gündem teilnahm. Den Beitrag gibt es hier.
Neue Kolumne über Oleg Senzow im Gießener Anzeiger
Die diesmonatige Kolumne im Gießener Anzeiger handelt vom Regisseur und Aktivisten Oleg Senzow anlässlich der Veröffentlichung seiner biografischen Textkollektion “Leben.Geschichten”. Der Ukrainer wurde wegen angeblicher Beteiligung an einer Terrorvereinigung zu 20 Jahren Haft verurteilt. Den ganzen Bericht lest ihr hier.
Fotograf Lu Guang inhaftiert
Der chinesische Fotograf Lu Guang wurde nach Aussage seiner Frau Anfang November festgenommen. Er befand sich auf dem Weg in die Provinz Xinjiang. Das berichtet Reporter ohne Grenzen. Der in New York lebende Lu Guang befasst sich in seinen Projekten mit Umwelt und sozialen Themen. Der volle Bericht findet sich hier.
Rumänische Datenschutzbehörde fordert Daten von Informanten freier Journalisten
Reporter ohne Grenzen berichtet, dass die Datenschutzbehörde von Rumänien freie Journalisten zwingt, Daten über ihre Informanten herauszugeben. Die Behörde beruft sich hierbei auf die DSVGO. Gedroht wird mit einer Geldstrafe von 20 Millionen Euro. Es geht hier konkret um einen Artikel der über die Unterschlagung von EU-Mitteln seitens hochrangiger rumänischer Politiker. Laut ROG-Geschäftsführer Christian Mihr wird hier die DSVGO inhaltlich zweckentfremdet und missbraucht.
Für weitere Informationen bitte hier klicken.
Neuer Artikel im Gießener Anzeiger: “Ermordet im Dschungel”
Gestern wurde ein neuer Artikel der Artikelserie unseres Vereins im Gießener Anzeiger veröffentlicht. Er handelt über die Gewalt gegen Journalisten im Grenzgebiet zu Ecuador/Kolumbien seitens Guerillatruppen. Klickt bitte hier.
Auslieferung von Can Dündar seitens der Türkei beantragt
Die Türkei bittet um die Festnahme und Auslieferung von Can Dündar. Der Antrag hierfür wurde kurz vor dem Besuch Erdogans in Berlin übermittelt. Der offizielle Grund für die Festnahme Auslieferung soll der Vorwurf gegenüber Dündar auf Verrat, Spionage und Propaganda sein. Das Außenministerium äußerte sich bislang nicht hierzu. Der türkische Journalist und Autor lebt seit Juli 2016 in Deutschland im Exil. Er wurde kurz zuvor wegen seiner kritischen Berichterstattung zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Weitere Informationen gibt es hier.
Vermehrte Übergriffe auf Journalisten in Deutschland
Die Zahl der tätlichen Vorfälle gegenüber in Deutschland tätigen Journalisten soll in diesem Jahr angestiegen sein. Dies berichtet die FAZ. In diesem Jahr sollen es bereits 22 Angriffe gegeben haben, während im letzten Jahr fünf Vorfälle registriert wurden. Der Großteil der diesjährigen Angriffe sollen während rechten und rechtsextremen Veranstaltungen stattgefunden haben.
Afrikanischer Journalist Hassan Murhabazi wieder aufgetaucht
Der afrikanische Journalist und Radiomoderator Hassan Murhabazi wurde letzten Freitag nach knapp drei Tagen des vermisst seins wieder aufgetaucht. Er verschwand am 11. September nach einem anyonymen Anruf. Zuvor hatte er bereits Drohbriefe erhalten. Die Ursache seines Verschwindens sind noch nicht geklärt. Weitere Informationen befinden sich hier.
Facebook reagiert auf Posts seitens Militäroffiziere aus Myanmar
Facebook will die Konten von Militäroffizieren in Myanmar schließen, nachdem diese sich für die ethnische Säuberung von Rohingya-Muslime ausgesprochen haben. Bereits seit einem Jahr sind die Konten der Offiziere mit Aufrufen zu feindseligem Verhalten gegenüber Rohingya-Muslime aufgefallen und gemeldet worden, Facebook hat erst jetzt reagiert. Das soziale Netzwerk ist die wesentliche Nachrichtenquelle vor Ort. Genaueres lässt sich hier lesen.
Pride-Zifferblatt von Apples Smartwatch in russischer Spracheinstellung nicht verfügbar
Das regenbogenfarbene Pride-Ziffernblatt von Apples Smartwatch ist nicht in russischer Sprache erhältlich. Diese grafische Variante der Selbstzensur von Seiten Apple lässt sich als Reaktion auf die schwierige gesetzliche Lage gegenüber Homosexuelle in Russland betrachten. Der Chef des Unternehmens, Tim Cook, hat sich selbst vor vier Jahren öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Der Artikel lässt sich hier einsehen.
Prozess gegen Deniz Yücel findet morgen statt
Laut Reporter ohne Grenzen findet morgen der Prozess gegen den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel statt. Der Prozess wird in der Türkei vollzogen. Vorgeworfen werden dem Journalisten “Aufstachelung zu Hass und Feindseligkeit” und “Propaganda für eine Terrororganisation”. Yücel befand sich bis zum Februar 2018 für ein Jahr in der Türkei in Haft und wurde. Mehr Informationen und eine Aktion von RoG findet ihr hier.
Hossam Mahmoud freigelassen
Nach “Reporter ohne Grenzen” soll Hossam Mahmoud freigelassen worden sein. Der syrische Bürgerjournalist wurde vor sechs Monaten vom radikal-islamistischen Bündnis Haiʾat Tahrir asch-Scham gefangen genommen. Sein Kollege Amjad al Maleh soll sich weiterhin in Gefangenschaft befinden. Beide Journalisten wurden teils gewaltsamen Verhören unterzogen.
Der Bericht von “Reporter ohne Grenzen” findet sich hier.